Das Leben ist voller Höhen und Tiefen. Während wir alle die Höhen genießen, können die Tiefen uns manchmal unvorbereitet treffen und uns aus dem Gleichgewicht bringen. In meiner Praxis begegne ich oft Menschen, die durch schwierige Zeiten gehen und sich fragen, wie es gelingen kann, mit unerwarteten Krisen besser umzugehen. In diesem Blogbeitrag möchte ich das Konzept eines “Notfallplans” vorstellen, ein Werkzeug, das helfen kann, sich auf unerwartete emotionale Stürme vorzubereiten. Denn obwohl jeder Mensch Krisen anders erlebt, sind sie oft mit Gefühlen von Angst, Verzweiflung und Unruhe verbunden.
Selbstfürsorge
Ein Notfallplan ist mehr als nur eine Liste von Kontakten oder Strategien. Es ist ein strukturierter Leitfaden, der gut dabei helfen kann, sich auf Krisen vorzubereiten und durch sie hindurch zu finden. Ein solcher Plan kann nicht nur helfen, sich in schwierigen Zeiten zu orientieren, sondern kann auch ein wichtiger Teil der Selbstfürsorge sein.
Was gehört in einen Notfallplan?
- (Früh)Warnzeichen: Lernen Sie, die Anzeichen zu erkennen, die darauf hinweisen, dass Sie drohen aus dem inneren Gleichgewicht zu geraten. Innere Unruhe, Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen oder auch körperliche oder geistige Erschöpfung könnten erste Anzeichen sein. Es lohnt sich, sich seiner eigenen Warnsignale bewusst zu sein, um sie möglichst frühzeitig zu erkennen.
- Eigenständige Krisenstrategien: Welche Aktivitäten oder Techniken haben Ihnen in der Vergangenheit geholfen, sich zu beruhigen oder sich besser zu fühlen? Dies könnten Aktivitäten wie Spaziergänge, Sport oder das Hören von Musik sein. Hilfreich sind oft auch Atemübungen, Klopftechniken oder auch das sprechen positiver Affirmationen.
- Unterstützung von anderen: Manchmal reicht es nicht aus, sich nur auf sich selbst zu verlassen. Überlegen Sie, welche Freunde, Familienmitglieder oder Kollegen Sie in schwierigen Zeiten unterstützen könnten und wer zu welcher Tageszeit am verlässlichsten erreichbar ist.
- Professionelle Hilfe: Es ist wichtig zu wissen, wann es an der Zeit ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies könnte eine Psychotherapeutin, ein Krisendienst oder eine psychiatrische Klinik sein. www.berliner-krisendienst.de
Tipps zur Erstellung eines Notfallplans:
Erstellen Sie Ihren Notfallplan am besten bereits zu einem Zeitpunkt, in dem es Ihnen gut geht. So können Sie schon zu Beginn einer Krise gegensteuern und wieder mehr Kontrolle über Ihr ins Wanken geratenes Innere zurückerlangen. Es ist auch hilfreich, den Plan regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren, um sicherzustellen, dass er immer noch Ihren Bedürfnissen entspricht.
Fazit:
Das Leben ist unvorhersehbar, aber mit den richtigen Werkzeugen und Strategien können wir uns auf die unerwarteten Herausforderungen vorbereiten, die auf uns zukommen. Ein Notfallplan ist ein solches Werkzeug. Er bietet nicht nur praktische Schritte zur Bewältigung von Krisen, sondern kann auch ein Gefühl der Sicherheit und des Friedens in unsicheren Zeiten bieten.